Freie Demokraten bereiten Bundes- und Landtagswahl vor

Kandidaten für die Landtagswahl, v. l.: Lutz Ludwig, Dr. Christian Leson, Robert Golda, Jörg Dorka
Kandidaten für die Landtagswahl, v. l.: Lutz Ludwig, Dr. Christian Leson, Robert Golda, Jörg Dorka

Die Liberalen im Kreis Recklinghausen kamen am vergangenen Wochenende in der Waltroper Stadthalle zusammen und wählten dort unter strengsten Hygienevorgaben ihre Kandidatinnen und Kandidaten zur Landtagswahl 2022 sowie ihre Delegierten für die kommenden Bundesparteitage.

Kreisvorsitzender Mathias Richter eröffnete den Parteitag mit einer Rede zur allgemeinen und aktuellen Ausgangslage der Liberalen und verwies dabei auf eine positive Entwicklung der Mitgliederzahlen im Kreis Recklinghausen und auf verbesserte Umfragewerte im Land und im Bund. Beides, so Richter, bringe zum Ausdruck, dass die Menschen der FDP wieder stärker vertrauen und ihr gerade auch in der Pandemie eine lösungsorientierte, professionelle und konstruktive Rolle zutrauen:

"Die FDP steht für treffsichere Schutzmaßnahmen, die verhältnismäßig und vor allem wirkungsvoll sind. Die Bürgerinnen und Bürger schätzen es, dass wir unsere Vorschläge in der gegenwärtigen Krisensituation immer wieder konstruktiv in die Debatte einbringen und dabei das Testen massiv ausweiten und das Impfen konsequenter beschleunigen wollen."

 

Dem FDP-Kreisverband Recklinghausen gehören derzeit fast 400 Mitglieder an. Nach der letzten Kommunalwahl sind die Liberalen mit insgesamt 18 Mandatsträgern in den zehn Stadträten und im Kreistag wieder stärker als bislang präsent. Zu Delegierten für den Bundesparteitag wurden Thomas Boos (Dorsten), Leonie Gurowski (Haltern am See), Mathias Richter (Recklinghausen) und Sebastian Steinzen (Gladbeck) gewählt.

 

Im Mittelpunkt der dem Kreisparteitag direkt folgenden Kreiswahlversammlung stand am vergangen Samstag vor allem die Wahl der Direktkandidaten für die vier Landtagswahlkreise zur Landtagswahl im Mai des kommenden Jahres. Gewählt wurden mit jeweils deutlichen Mehrheiten von über 90 Prozent folgende Kandidaten:

  • Dr. Christian Leson (Oer-Erkenschwick), Wahlkreis 69, Recklinghausen I (Oer-Erkenschwick und Recklinghausen),
  • Jörg Dorka (Marl), Wahlkreis 70, Recklinghausen II (Herten, Marl),
  • Lutz Ludwig (Dorsten), Wahlkreis 71, Recklinghausen III (Datteln, Dorsten, Haltern am See und Marl),
  • Robert Golda (Datteln), Wahlkreis 72, Recklinghausen IV (Castrop-Rauxel, Datteln und Waltrop).

 

Mit Robert Heinze treten die Liberalen zudem mit einem aussichtsreichen Kandidaten für die Bundestagswahl an. In seiner Rede auf dem Parteitag machte der Marler deutlich, dass er im Bundestag die Interessen der gesamten Region vertreten und dabei vor allem die Interessen der Kommunen, der heimischen Wirtschaft sowie die Schaffung neuer Arbeitsplätze im Blick haben werde.

 

Kreispolitisch gab es vor allem zwei wichtige Diskussionspunkte:

 

Kreishaus: Die FDP, die immer auch die Möglichkeit eines geordneten und zukunftsweisenden Neubaus in die Debatte eingebracht hat, warnt vor unkalkulierbaren Kostenrisiken bei der Frage der weiteren Kreishaussanierung. Hierzu Mathias Richter: "Jetzt muss alles auf den Tisch. Die möglichen Kosten müssen schonungslos offengelegt werden und in die politischen Entscheidungsprozesse ohne Tabu einfließen. Es droht eine Dauerbaustelle zu Lasten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kreisverwaltung und eine Kostenlawine zu Lasten der Finanzen der zehn Städte im Kreis."

 

Schulbetrieb: Zur Besonnenheit riet der FDP-Kreisvorsitzende beim Thema Fortsetzung des Distanzunterrichtes an den Schulen im Kreis Recklinghausen: "Die Entscheidung für den Distanzunterricht ist nun, nachdem die Landesregierung den Kreis wegweisend und intensiv beraten hat, gefallen. Jetzt liegt es in der Verantwortung des Kreises und seiner zehn Städte, schnellstmöglich Eltern, Schulen sowie Schülerinnen und Schüler zu informieren, damit am Montag der Distanzunterricht geordnet fortgesetzt und die Beschulung der Abschlussklassen sichergestellt werden kann. Zudem sollten die Schulen auch großzügig die notwendigen Betreuungsangebote ermöglichen – insbesondere für Eltern, die kurzfristig anderweitig keine Betreuung organisieren können."