Zum Tod von Dr. Klaus Kinkel

Die Freien Demokraten trauern um ihren ehemaligen Bundesvorsitzenden Dr. Klaus Kinkel. Wir verlieren mit ihm einen väterlichen Freund.

Klaus Kinkel verstand sich nie als Parteipolitiker, sondern im besten Sinne des Wortes als Staatsdiener. Er erwarb sich so große Verdienste und hat für unser Land und unsere Partei mehr bewirkt, als öffentlich mitunter wahrgenommen wurde.

 

Klaus Kinkel war seit Beginn der sozialliberalen Koalition ein enger Vertrauter und Wegbegleiter von Hans-Dietrich Genscher im Bundesministerium des Inneren, erst als persönlicher Referent, später als Leiter des Ministerbüros. Danach hat er wesentliche Grundlagen für die Vollendung der staatlichen Einheit Deutschlands gelegt, zunächst als Staatssekretär im Bundesministerium der Justiz und dann als Minister. Ihm ist es maßgeblich mit zu verdanken, dass dem Terror der RAF ein Ende gesetzt werden konnte.

 

Als Bundesaußenminister war er von 1992 bis 1998 bestrebt, um Vertrauen für das wiedervereinigte Deutschland zu werben. Stets war ihm dabei bewusst, dass gerade Deutschland auch Anwalt für die kleinen Mitgliedstaaten der EU sein muss. Er mahnte, dass die internationale Staatengemeinschaft bei Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit nicht wegsehen dürfe. Insbesondere die Gräueltaten in Srebrenica haben ihn tief und auf Dauer bewegt.

 

Als Bundesvorsitzender hat er sich von 1993 bis 1995 für unsere Partei in schwieriger Zeit in die Pflicht nehmen lassen und hat sie trotz damals schlechter Ausgangslage wieder in den Bundestag und die Bundesregierung geführt. Was er auch tat, er ist in rauem Umfeld ein prinzipientreuer, liebenswürdiger und bescheidener Mensch geblieben.